Alles wird gut

Der Film „Alles wird gut“ ist ein Dokumentarfilm, von Regisseur Nokio von Glasgow. Deutschland ist voll von Casting-Shows. Dieses Wort gilt als Zauberwort in der Medienwelt. Am Ende stehen Hoffnungen auf eine Traumerfüllung und ein absoluter Star. Vielleicht bleibt der Teilnehmer aber auch der gleiche – ein Niemand. Letztere Variante ist häufig der Fall. Auf der Theaterbühne des Ehrenfelder Arkadas-Theaters stehen Bewerber aus ganz Deutschland. Alle Teilnehmer warten im Nebenraum. Fast wirkt es als wären sie vergessen worden.

Alles wird gut
  • von Glasow, Niko (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Die Dokumentation begleitet die Proben. Schnell wird klar, dass behinderte Menschen und Menschen ohne Behinderung am gleichen Ziel arbeiten. Egal welche Gruppe, alle fordern Anerkennung für vollbrachte Leistungen. Der deutsche Kinostart gelang am 1. November 2012. Ein inszeniertes Theaterstück mit verschiedensten Darstellern, von Laien bis hin zu Profis, ohne oder mit Behinderungen.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Alles wird gut“

Dem Regisseur Niko von Glasow gelang eine Premiere auf dem Filmfest München im Jahre 2012. Der Dokumentarfilm „Alles wird gut“ besitzt eine Länge von 96 Minuten und ist ohne Altersbegrenzung herausgegeben. Glasow wurde 1960 geboren und verfügt über eine Bilderbuchlaufbahn. Gelernt hat der heutige Regisseur an der Filmakademie in Lódz in Polen und an der New York University. Im Laufe der Zeit konnte Glasow unterschiedlichen Regisseuren assistieren und mehrere Kinofilme herausgeben.

Für den Film „Alles wird gut“ schrieb er zusammen mit Kirstin von Glasow das Drehbuch. Darin beschäftigen sich die beiden mit dem Thema Behinderungen. Gründe für die Aufarbeitung liegen in der eigenen Behinderung, eine Contergan-Schädigung. Kameramann Sebastian Salanta und Mechthild Barth und Bernhard Reddig aus dem Schnitt vermischen Fiktion und Dokumentation zu einer spannenden Einheit.

Im Dokudrama zu sehen sind die Darsteller: Jana Zöll, Nico Randel, Annika Reinicke, Mirco Monshausen und Manon Wetzel. Die gesamte Produktion fand in Deutschland statt.

Handlung vom Film „Alles wird gut“

Der Grund für die Dokumentation liegt in dem Auftrag an Glasow, für das Kulturfestival Sommerblut in Köln ein Theaterstück, mit einer hohen Beteiligung von behinderten Menschen, zu erstellen. Das gezeigte Theaterstück unterliegt einigen Besonderheiten. Die Akteure sind nicht an ein vorgefertigtes Manuskript gebunden. Alle Handlungsverläufe, Dialoge und Figurenkonstellationen entstammten der Improvisation. Der Regisseur regt die Darsteller dazu an.

Zu den Darstellern gehören unter anderem: Manon mit spastischen Lähmungen. Sie sitzt im Rollstuhl und wird augenscheinlich eher von der überbesorgten Mutter behindert. Ein erfolgloser Schauspieler Oliver, der sich in einen Rollstuhl, ohne körperlichen Grund, gesetzt hat. Oliver versteift sich in der Annahme, so mehr Erfolg zu haben. Dazu hat er sich noch in Jana verliebt. Eine weitere Person ist die blinde Darstellerin Leslie Ann Mader. Sie reagiert auf etwaige Geräusche in der Umgebung, indem sie den Kopf dreht. Eine Szene zeigt einen Rollstuhlfahrer, der schon ziemlich zermürbt ist von der Warterei auf seinen Einsatz, beim Casting. Ständig kurvt er im Raum herum und geht seinen Mitmenschen damit ganz schön auf die Nerven. Dazu schreit er seine Mitstreiter an: Ihnen fehle der Ehrgeiz.

Auf der Bühne des Lebens

Einer von den Beteiligten hat es ihm besonders angetan. Diese Szene geht so lange, bis der Rollstuhlfahrer erschöpft ist und aus dem Rollstuhl fällt. Danach taucht die Stimme aus dem Nichts auf. Regisseur Glasow befragt die Akteure zu den Geschehnissen und möchte ihre Meinung zu der Szene wissen. Das Team besteht aus Laien und Behinderte. Letztere verfügen über Erfahrungen in der Schauspielkunst oder im Tanzen. Wodurch dem Doku-Drama eine Gruppendynamik verliehen wird. Die Aufführungen wechseln zwischen Theaterstück und Experiment. Es geht nicht immer deutlich hervor, ob die Interaktionen der Figuren Teil der Probe oder eine reale Auseinandersetzung zeigt. Am Ende der Probe stellt der Regisseur, vor laufender Kamera, die Frage: Wie findet ihr mich als Regisseur?

Diese Nachfrage kommt ganz überraschend und die Antworten kommen schnell. Viele sagen, dass sie bei einem solchen Stück noch nie mitgespielt hätten und es ziemlich anstrengend sei. Die Mitwirkenden werden an ihre Grenzen gestoßen. Alle, ob wirklich behindert oder nicht, müssen sich intensiv mit dem Thema Behinderung auseinandersetzen. Das Stück beginnt als Talentshow und endet in der Realität und den echten Gefühlen. Regisseur Glasow hat ein Casting mit vielen unterschiedlichen Menschen gemacht. Er hat sich mit den Teilnehmern persönlich getroffen und einige Probeaufnahmen angeschaut. Nach seinem Gefühl heraus hat Glasow die Personen ausgewählt.

Zur Entscheidung bereitlagen Charaktere, Energien, Qualitäten und die künstlerische Kraft. Das Ergebnis zeigt, dass eine Behinderung Kraft und Energie entstehen lässt. Ein Beispiel dazu ist, ein Fluss und eine Turbine. Kraft kann nur erzeugt werden, wenn das Fließen des Wassers behindert wird. Kraft entsteht durch Humor und Schwierigkeiten. Eine Komödie kann nur durch einen schwarzen Hintergrund funktionieren. Einblicke in den theaterpädagogischen Prozess werden dem Zuschauer nicht gegeben. Der Schwerpunkt liegt auf der Inszenierung des Stücks, was später zum Höhepunkt des Films wird.

Filmkritik von „Alles wird gut“

Für Zuschauer, die im Kino gerne lachen und Schauspieler lieben, ist der Film „Alles wird gut“ sehr gelungen. Falls Sie Spaß an guten Geschichten haben, sehen Sie sich die Verfilmung an.

Allerdings ist der biografische Ansatz etwas kritisch zu betrachten. Die Grenzen zwischen der gespielten Rolle und der realen Privatperson verschwimmen. Glasow nutzt die persönlichen Schwächen für seine Darstellung. Die Schauspieler können sich dadurch nicht in eine fremde Identität flüchten. Auf der Bühne tragen die Mitwirkenden ihren echten Namen. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen immer mehr unter dem seelischen Druck kollabieren. Die Auswirkungen des Vermischens gehen auch auf den Zuschauer über. Es fällt schwer, die realen Gespräche von den Improvisationen zu unterscheiden. Es ist schwierig zu beurteilen, ob der Grund vielleicht in der Provokation des Filmemachers liegt.

Schlussfolgerung: „Alles wird gut“ ist ein Film für den Zuschauer, der ein Interesse an der Theaterarbeit mit Behinderten hat. Die Arbeit an dem Stück ist vom Regisseur absichtlich auf Konfrontation ausgerichtet.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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